Sozialpädagogisch betreutes Wohnen (SBW)
Wenn junge Menschen eine eigene Wohnung benötigen, weil ihre Wohnsituation Zuhause problematisch oder nicht mehr erträglich ist, können sie bei uns in Zweizimmer - Wohnungen einziehen. Durch ein breitgefächertes Betreuungs- und Freizeitangebot, begleiten wir unsere Betreuten zuverlässig in ihrer aktuellen Lebenslage, auch wenn diese noch so problembehaftet scheint. Dabei gehen wir individuell auf Bedürfnisse ein und fördern die persönliche Entfaltung und Entwicklung. Wir arbeiten an der Stärkung des Selbstwertes und der Selbstwahrnehmung, erarbeiten eine gesunde Beziehungsfähigkeit und motivieren zur Eigenverantwortung. So begleiten wir die jungen Menschen hin zu einer eigenständigen und stabilen Lebensführung.
"Durch eine authentische und wertschätzende Haltung schaffen wir für unsere Betreuten eine Realität light zur Vorbereitung auf ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben."
Zielgruppe und Leistungen
WANN HELFEN WIR
Das sozialpädagogisch betreute Wohnen richtet sich an Teenager, zwischen 16- und 21 Jahren, die ein sicheres und unterstützendes Umfeld benötigen.
- Wenn Jugendliche nicht mehr zuhause wohnen können, weil familiäre Umstände einen Auszug aus dem elterlichen Umfeld erfordern
- Wenn es noch Unterstützung braucht, um eigenständiges Leben und Wohnen zu meistern
- Weitere Indikationen: Emotionale oder physische Vernachlässigung, Erfahrungen von Gewalt, Verhaltensauffälligkeiten, Schulverweigerung, Suchtverhalten, Beziehungsschwierigkeiten, individuelle familiäre Konflikte, abweichendes Sozialverhalten, Rückzugstendenzen, Isolation
WIE HELFEN WIR
Unsere Maßnahmen orientieren sich stark am individuellen Entwicklungsstand und den jeweiligen Ressourcen.
- Wir unterstützen die Jugendlichen bei Perspektivenentwicklung im Bereich Lebensplanung und Karriere (Schule/Ausbildung/Job)
- Wir etablieren einen stabilen Tages- und Nachtrhythmus und strukturieren den Alltag (Mahlzeiten, Hygiene, Arbeits-, Frei- und Ruhezeiten)
- Wir halten Kontakt mit Lehr- und Ausbildungspersonal sowie Vorgesetzten
- Wir unterstützen bei der eigenverantwortlichen Erledigung aller notwendigen Aufgaben (Ämter etc.)
- Wir bieten koeduaktives Lernen an durch Gruppen- und Freizeitangebote, regelmäßige WG-Treffen
- Wir gehen gezielt auf geschlechtsspezifische Unterschiede ein, um die weibliche/männliche/diverse Identität zu stärken, adäquates Rollenverhalten zu etablieren und Aggressions- und Gewaltproblematiken zu bearbeiten
- Bei Krisenintervention reagieren wir mit einer hohen Präsenz unserer Fachkräfte. Ein enger, kontinuierlicher Austausch mit externen Anbietern sichert dabei die Qualität unserer Arbeit
- Wir können die gesamte Familie wie zum Beispiel Eltern und Geschwiste, einbeziehen, wenn es sinnvoll und notwendig erscheint
Der Aufnahmeprozess
Interessierte oder das Jugendamt nehmen Kontakt mit uns auf, um Informationen über das Angebot und die Rahmenbedingungen zu erhalten.
Zunächst findet ein unverbindliches Infogespräch statt. Daraufhin kann ein Erstgespräch mit unserer Teamleitung und der zukünftigen Bezugsperson folgen, in dem wir die Aufnahmegründe und die Vorgeschichte des jungen Menschen erfassen. Wenn sich alle (die jugendliche Person, die Sachbearbeiter*innen im Jugendamt, gegebenfalls die Erziehungsberechtigten und wir) die Unterbringung im Sozialpädagogisch Betreutes Wohnen vorstellen können, erfolgt das Zweitgespräch. Dies findet mit der Bezugsperson zur organisatorischen Abklärung des Einzugs statt.
Grundlage ist die Kooperation des jungen Erwachsenen. Dies beinhaltet eine erkennbare Motivation für eine Auseinandersetzung mit sich selbst. Zusätzlich werden Schritte zu einer schulischen oder beruflichen Perspektive entwickelt.
Der Betreuungsrahmen
- Sozialpädagogisch Betreutes Wohnen in Einzelappartements oder geschlechtshomogenen 2er Wohngemeinschaften
- Insgesamt stehen 32 Plätze zur Verfügung
- finanzielle Unterstützung in Form von Haushaltsgeld, Mietübernahme, Schulgeld