Digitale Elternarbeit

„Das Kind ist nicht das Problem, das Kind hat ein Problem!“

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„An sich zu arbeiten ist ein lebenslanger Prozess“

14/04/2021

Published by NEUE WEGE on 31/03/2021

Digitale Elternarbeit

Andrea Ruppert ist Elternfachkraft in unserer Kinderkrippe „Neue Wegelagerer“. Bedingt durch die Corona-Pandemie sah ihre Arbeit im vergangenen Jahr anders aus als gewöhnlich. Die Kontaktaufnahme und das Kennenlernen der Eltern wurde erschwert, ebenso wie eine der Hauptaufgaben der Elternfachkraft, fachliche Fragen zu beantworten, Bildungsangebote zur Verfügung zu stellen, über Förder- und Unterstützungsangebote zu informieren sowie das Kennenlernen und den Austausch der Eltern untereinander zu fördern.

Bereits während des Jahres haben die Fachkräfte der Einrichtungen durch verschiedene Aktionen, wie Briefe mit Bastelanleitungen, Videos der Bezugskräfte an alle Kinder oder Osterkarten aus den Gruppen, den Kontakt zu den Familien aufrechterhalten.

Parallel zu Andreas Ausbildung zur Elternbegleiterin, in der sie ein eigenes Projekt in ihrer Einrichtung umsetzen sollte, entstand die Idee eines virtuellen Elternabends in Form einer virtuellen Reise auf die Weihnachtsinsel (vgl. Abbildungen)

Die Erfahrungen damit bestärkten Andrea und die Leiterin der Kinderkrippe Simone Heilmeier weitere virtuelle Angebote zu entwickeln: In der Folge gab es einen fachlichen Elternabend zum Thema „Starke Kinder“. Als viele Kinder noch nicht in die Kindertagesstätten gehen durften, fanden einmal wöchentlich virtuelle Kinder-Morgenkreise statt, in denen gesungen und erzählt wurde. Und auch der ungezwungene Austausch zwischen den Eltern fand im digitalen einen Raum. So findet nun regelmäßig ein virtuelles Elterncafé statt, Einmal monatlich zwischen 14 und 16 Uhr können die Eltern via Zoom zu einem ungezwungenen Austausch oder einfach einer kleinen Auszeit in den virtuellen Raum dazust0ßen. Um den ganzen eine gemütliche Café-Stimmung zu geben, bekommen die Eltern am Vortag kleine Überraschungspaket mit Teebeuteln, Keksen und kleinen Küchlein. In ungezwungenem Rahmen finden Fragen der Eltern oder lustige Anekdoten aus dem Familienalltag Platz.

Auch für die Elternbeiratssitzungen wurde eine virtuelle Plattform zur Verfügung gestellt und von den Elternbeiratsmitgliedern gerne genutzt.

In unserem Podcast erzählt Andrea über die ersten Schritte in der digitalen Elternarbeit, die virtuelle Weihnachtsreise und welche Unterschiede sie im Vergleich zu Präsenzveranstaltungen sieht.

Andreas wichtigste Tipps für digitale Elternaktionen

Die Beppo Straßenkehrer-Methode

Gerade zu Beginn unserer digitalen Elternaktionen fühlte ich mich von der Masse an neuen Herausforderungen (wie z.B. Technik, andere Art der Vorbereitung, etc.). Oft musste ich in dieser Zeit an Beppo dem Straßenkehrer aus der Geschichte „Momo“ denken.

Er hat mich immer wieder daran erinnert, Schritt für Schritt vorzugehen und regelmäßig inne zu halten. Für mich ist die Beppo Straßenkehrer-Methode, die Methode für erfolgreiche Projekte:

Ziel kennen und Datieren
Ausrüstung überprüfen
Nur an den nächsten Schritt, nächsten, Atemzug denken
Eigenes Tempo finden
Stetig weitermachen
Parkbänke einplanen und auch gemeinsam mit anderen nutzen

Und außerdem …

Checklisten und eine feste Struktur geben Sicherheit
Auch einen Plan A, B oder C zur Hand haben, gerade bei unsicherer Teilnehmerzahl oder auch wenn man vermutet, dass eventuell weitere Themen auftauchen
Eventuell neu aufkommende Themen auf einen neuen Termin vertagen
Unbedingt ein Moderationsteam bestimmen (Host, Co-Host und technischen Support
Eine digitale Wohlfühlatmosphäre schaffen, z.B. durch Folien oder kleine Musik- oder Videoeinspielungen
Spielerische Aspekte mit einbauen (Rätsel- oder Reaktionsspiele, kurze Geschichten, …)
Zu kleinen Fehlern oder Komplikationen mit der Technik stehen
Uns hat die Handreichung „Digitale Räume für analoge Veranstaltungen“ des Paritätischen Gesamtverbands sehr viele tolle Anregungen gegeben, so dass wir sie hier gerne weiterempfehlen möchten.