Von zu Hause in die Hand des Jugendamtes
20/08/2020Kurzarrest in der Strafanstalt
20/08/2020Neue Chance in der ISE bei NEUE WEGE
H. (16 Jahre, weiblich) erzählt:
Ich war fünf Monate in einer Schutzstelle, in der alle Jugendlichen Probleme hatten – mit ihren Eltern oder verschiedene Suchtprobleme, wie Ritzen, Drogen, Zigaretten oder Alkohol. Als ich reinkam in die Schutzstelle, begann ich auch viel Scheiße zu bauen. Fing an zu Rauchen, zu Klauen und andere Schlimme Sachen zu machen. Insgesamt war ich in drei Schutzstellen, weil ich von jeder flog, da mich ich nicht an Regeln hielt.
Als ich die ISE-NEUE WEGE anschaute, gefiel sie mir. Es ist ein schönes Haus mit einem großen Garten. Und jeder hat sein eigenes Zimmer. Ich wartete auf den Platz. Nach zwei Monaten Wartezeit durfte ich endlich einziehen. Ich fand’s toll und nahm mir vor, von nun an alles zu ändern und die ISE-NEUE WEGE als neue Chance zu sehen. Die ISE ist gut für Jugendliche, die ihr Leben wieder in den Griff bekommen wollen, eine gute Möglichkeit, sich zu bessern. Die Pädagogen unterstützen einen dabei, sich Ziele zu setzen und zu verfolgen. Und die anderen Jugendlichen helfen neuen Jugendlichen, sich schnell einzuleben und sich wohl- bzw. wie zu Hause zu fühlen.
Trotz Streitigkeiten unter uns Jugendlichen und mit den Pädagogen finde ich es besser als mein altes Zuhause, da man sich immer wieder verträgt und über Streitigkeiten reden kann und eine Lösung mit oder auch ohne Pädagogen findet. Bei heftigeren Streits, bei denen es auch manchmal handgreiflich wird, wird man beurlaubt, damit die WG-Jugendlichen sich wieder beruhigen und es wieder ein freundliches Miteinander geben kann.
In der Zeit, in der ich hier wohne, habe ich es geschafft, wieder den geraden Weg zu meinen Zielen zu finden und ich bin froh, diese Chance bekommen zu haben.
Foto: Kai Oberhäuser on Unsplash
Dieser Beitrag ist ursprünglich in der gedruckten Ausgabe von „New Ways“, der Jugendzeitung von NEUE WEGE veröffentlicht worden.